Gewohnter Rahmen in herausfordernden Zeiten: Erstmals seit Pandemiebeginn fand die Betriebsversammlung der Unternehmensgruppe der Stadtwerke Wolfsburg AG wieder in der Werkshalle der Wolfsburger Verkehrs-GmbH statt. Rund 100 Mitarbeitende folgten der Einladung des Betriebsrats, um sich über die aktuelle Situation des Unternehmens zu informieren. 

„Es weht ein frischer Wind“, eröffnete Kai Ritter, seit September neuer Betriebsratsvorsitzender, am 08. Dezember 2022 die zweite ordentliche Betriebsversammlung des laufenden Geschäftsjahres 2022. Er begrüßte neben Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, Dennis Weilmann, Stadtwerke-Vorstand Dr. Frank Kästner, die Führungskräfte sowie alle anwesenden Beschäftigten der Tochtergesellschaften. „Ich freue mich, euch heute, nach so langer Zeit, wieder in der Werkshalle der WVG zu sehen. Euer Kommen zeigt, wie wichtig der Dialog und Austausch ist“. Die Kommunikation auf allen Ebenen, intern wie extern, zu verbessern sei, so Ritter, einer der Hauptaufgaben, die er sich gemeinsam mit den restlichen Betriebsratsmitgliedern auf die Fahne geschrieben habe. Im anschließenden Grußwort betonte Oberbürgermeister Dennis Weilmann, dass er die „Stadtwerke-Gruppe bestens gerüstet für die künftigen Herausforderungen“ sehe. Beispielshaft nannte er zum einen die WVG, die trotz Pandemie und Fachkräftemangel dafür sorgen, dass die Menschen an ihr Ziel kommen. „Und das in hoher Qualität“, so Weilmann. Zum anderen dankte er der WOBCOM für ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes, mit die Stadtwerke-Tochter einen wesentlichen Beitrag zum Standortortvorteil Wolfsburgs in Sachen Digitalisierung leiste.  

Stadtwerke haben auch im herausfordernden Umfeld Perspektive

Auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg berichtete der Stadtwerke-Vorstand Dr. Frank Kästner am Jahresende über die aktuelle Unternehmenssituation. Mit Blick auf Krisen wie etwa dem Ukraine-Krieg und den steigende Energiepreise hätten die vergangenen Monaten mehr Risiken als Chancen mit sich gebracht. Dennoch habe „sich die Unternehmensgruppe in diesem Jahr wieder einmal bewährt“, betonte Dr. Kästner. Jede einzelne Gesellschaft habe einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass die Stadtwerke-Gruppe wettbewerbsfest dastehe. Um in diesem herausfordernden Umfeld auch in Zukunft zu bestehen, haben, laut Dr. Kästner, zwei strategische Entscheidungen des Aufsichtsrates beigetragen. Zum einen sollen künftig nur noch Busse mit sauberen Antrieb für Wolfsburg beschafft werden. „Das ist der Einstieg in den Ausstieg von Diesel- und Hybridfahrzeugen“, erklärt Dr. Kästner. Und auch das Thema Transformation des Fernwärmenetzes werde bewusst bereits jetzt schon angegangen, „um das Ziel, Wolfsburg bis 2045 klimaneutral mit Fernwärme zu versorgen“ zu erreichen. „Wir haben das große Glück, dass Politik und Verwaltung uns vertrauen und in unserem Handeln unterstützen“, schloss Dr. Kästner seine Rede. 
Im Anschluss berichteten Betriebsrat, Vorstand und Aufsichtsrat über aktuelle Themen und Entwicklungen und gaben einen Ausblick auf anstehenden Aufgaben und Projekte. Ein wichtiger Bestandteil seien dabei, laut der stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Katja Keil, die Ausschussarbeit. Als Gastredner berichtete verdi-Gewerkschaftssekretär für den Bezirk Region Süd-Ost-Niedersachsen Jan von Alvensleben über die anstehenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst. „Uns ist bewusst, dass unsere Forderungen im aktuellen Umfeld als ambitioniert wahrgenommen werden. Mit ist es aber wichtig zu betonen, dass wir nicht damit nicht etwa für eine Verbesserung, sondern einzig und allein dafür kämpfen, dass sich Mitarbeitende finanziell nicht weiter massiv verschlechtern.“

Zum Abschluss gab es bei einem weihnachtlichen Come Together die Möglichkeit, sich untereinander in persönlichen Gesprächen auszutauschen und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen.